5G, der Nachfolger von 4G, verfügt über das Potenzial, die Datennutzung- und Übertragung im deutschen Telekommunikationsnetz fundamental zu transformieren. Die Implementierung des neuen Standards wird das Verkehrswesen und die Industrie modernisieren. Im weiteren Verlauf erhalten Privatpersonen die Möglichkeit, von Innovationen des sogenannten Internet der Dinge zu profitieren.
Die neue Technologie
Bereits seit Juli 2019 ist in einigen wenigen deutschen Städten der Nachfolger von 4G (LTE) verfügbar. Innerhalb der nächsten Jahre ist der Ausbau im gesamten Land geplant. Ende 2022 soll die Mehrheit der Bevölkerung das neue Netz nutzen können. Die hierfür nötigen Frequenzen wurden unter anderem von der Telekom und Vodafone erworben.
Die nächste Generation ermöglicht eine bis zu zehn Mal schneller Datenübertragung als LTE, beziehungsweise die Verarbeitung von 10 Gigabyte pro Sekunde. Dabei ist die Reaktionsgeschwindigkeit, die im Fachjargon als Latenz bezeichnet wird, mit bestenfalls einer Millisekunde äußerst kurz. Dies ermöglicht die Datenübermittlung im Mobilfunknetz nahezu in Echtzeit. Gegenwärtig beträgt die Latenz mindestens 10 Millisekunden bei den schnellsten Festnetzanschlüssen.
Die Funktionsweise ähnelt der von der Vorgängergeneration. Die Datentransmission findet im Frequenzbereich von 2 Gigahertz statt und fortan auch im Bereich von 3,4 bis 3,7 Gigahertz.
Innovationsmöglichkeiten
Im Rahmen der sich beschleunigenden globalen Digitalisierung wird die Verarbeitung von wachsenden Datenmengen in einem immer geringer werdenden Zeitraum notwendig. Daher gilt der neue Standard als Voraussetzung für Neuerungen wie beispielsweise das autonome Fahren. Dies bedingt die Vernetzung einer Vielzahl von Komponenten miteinander sowie die schnelle Datenübertragung innerhalb dieses Netzwerks.
Darüber hinaus wird schnelles Internet im Mobilfunknetz ermöglicht. So können in der Zukunft hochauflösende 4K Videos oder Gaming-Inhalte gestreamt werden.
Zudem wird durch die gesteigerte Verarbeitungskapazität die Netzstabilität erhöht. So wird beispielsweise eine Überlastung im Mobilfunk verhindert, wenn bei Großveranstaltungen gleichzeitig viele Nutzer dieselbe Funkzelle nutzen.
Vorsprung durch Entwicklung
Insbesondere die Industrie sowie der Produktionssektor werden in hohem Maße von dem neuen Standard nutznießen. Mithilfe des schnellen Datentransfers wird exemplarisch die Interaktion und Kommunikation von Maschinen und Fahrzeugen untereinander realisiert. Hierdurch arbeiten Roboter miteinander und aufeinander abgestimmt. Diese Vorgehensweise ermöglicht neue Alternativen in der Produktionskette.
Ferner wird die Verkehrssicherheit im öffentlichen Raum durch die Synchronisation von Fahrzeugen, Fußgängern und Radfahrern signifikant erhöht. Dadurch soll das Unfallrisiko gesenkt und die Mobilität insgesamt sicherer gemacht werden.
Ebenso der Gesundheitsbereich wird revolutioniert werden. Mithilfe der Einrichtung der Telemedizin und der Option zur Arbeit im Homeoffice wird vor allem der ländliche Raum an Attraktivität gewinnen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Virtual Reality Technologie. Hierbei verbindet sich der Nutzer mit der Technologie, um Meidenhalte auf einer neuen, bisher unbekannten Ebene zu erleben.
Einschränkendes und Mythen
5G gilt als Gamechanger des beschriebenen Innovationsprozesses. Jedoch wird der individuelle Smartphone-Besitzer zunächst wenig von der Umstellung merken. Videostreaming und das schnelle Laden von Internetinhalten im Mobilfunknetz, ist bereits heutzutage in vielen Teilen Deutschlands komplikationsfrei möglich. Die Veränderung wird vorerst alleinig durch das neue Symbol auf dem Kommunikationsgerät und höheren Mobilfunkpreisen sichtbar werden. Des Weiteren verfügen derzeit nur wenige Menschen über ein 5G-fähiges Endgerät. Dies ist für die Nutzung allerdings unabdingbar.
Telefonie über 5G ist momentan noch nicht möglich, da es sich wie in der Anfangsphase auch 4G um ein reines Datennetz handelt. Das bedeutet, dass die Sprachkommunikation parallel über LTE abgewickelt wird.
Die Angst vor schädlichen Gesundheitsauswirkungen durch die Mobilfunkstrahlen von 5G scheint nach heutigem Kenntnisstand und Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz unbegründet zu sein. Diesbezüglich existieren momentan keine wissenschaftlich belastbaren Anhaltspunkte.
Angesichts der Opportunitäten und Chancen, die die neuartige Mobilfunktechnologie bietet, ist es anzunehmen, dass sie sich in Zukunft durchsetzen und als Standard etablieren wird. Es ist kaum vorstellbar, dass in den kommenden Zeiten die Nutzer weiterhin auf 4G und somit auf eine veraltete Technik setzen werden.